Geschichte
Die wichtigsten Meilensteine (1927-2002)
Am 12. August 1927 kauften die Schwestern, Anbeterinnen des Kostbaren Blutes aus der Provinz Schaan, Fürstentum Liechtenstein, das Haus des Naturarztes Michael Auf der Maur-Stutzer. Er wurde bis zu seinem Tode im August 1930 von den Schwestern gepflegt. Danach siedelte seine Frau nach Küssnacht am Rigi um.
Vier Schwestern zogen am 27. August 1927 ins heutige ST. ANNA ein: Sr. Anna Berger, Oberin; Sr. Gabriella Moelleney; Sr. Paula Düppel; und Sr. Agnes Winkler. Bald folgten weitere Schwestern. Bei der Übernahme des Hauses war die Einrichtung sehr bedürftig und primitiv, doch es fanden sich bald wohltätige Spender ein. Auch zwei Familien von Reding zählten zu den Wohltätern. Obwohl sie 11 und 16 Kinder hatten, lieferten sie immer einen Teil der Ernte an Kartoffeln, Obst und Gemüse den Schwestern ab.
Seit dem Jahre 1928 diente das Haus verschiedenen Zwecken. Frühling und Herbst wurden in den ersten Jahren Exerzitien-Kurse gehalten für Jungfrauen, Terziarinnen, Frauen und Mütter. Auch für die Bäuerinnen wurden Kurse abgehalten. Im Sommer kamen Feriengäste ins Haus, welche die herrliche Lage und die ruhige ländliche Gegend schätzten. Da der Platz und die Zimmerzahl sehr beschränkt waren, mussten die Gäste oft mit 2er-, 3er- und 4er- Zimmern vorlieb nehmen. Die finanzielle Lage war keineswegs gut. So übernahmen die Schwestern auch die ambulante Krankenpflege und Nachtwachen in der Gemeinde Steinerberg, in Goldau, Steinen und Schwyz, ja bis ins Muotathal. Zwei Schwestern erteilten wöchentlich Stunden in Englisch, Französisch und Italienisch.
Seit 1932 leitete Schwester Nepomuka, welche bis zu Ihrem Tod im Jahre 1983 im ST. ANNA wohnte, die Fortbildungsschule und die Paramentenkurse in Sattel. Seit 1943 übernahm sie dazu noch die Handarbeitsstunden an der Primarschule.
1936 fuhren vier Schwestern nach Brasilien in die Mission.
In den Jahren 1938-1943 wurden im Haus Hauswirtschafts–, Näh- und Kochkurse gehalten. Es kamen auch schon Dauergäste ins Haus, die ersten Gäste des heutigen Alters- und Pflegeheims.
1933 erhielt das Haus neben einer Zentralheizung einen kleinen Anbau. Auf der Nordostseite wurde die Küche vergrössert, 4 Zimmer angebaut, die ersten mit fliessendem Kalt- und Warmwasser und darüber eine neue Hauskapelle mit Sakristei.
1934 bekamen die Schwestern das Allerheiligste ins Haus und als erster Hausgeistlicher Pater Gallus Stähly, Missionar vom Kostbaren Blut. Bisher besuchten die Schwestern jeden Morgen um 6 Uhr die Frühmesse in der Pfarrkirche.
1952 wagte man einen zweiten Anbau auf der Südwestseite. Ein Arbeitszimmer, eine Waschküche und je vier Zimmer im Parterre, im 1. und im 2. Stock wurden angebaut. Immer mehr alte Leute wurden als Dauergäste aufgenommen. Trotzdem stand das Haus immer noch offen für Feriengäste, Einkehrtage und für 3-4 Haushaltschülerinnen.
1960 folgte der Dritte Anbau wieder auf der Nordostseite. Das kleine Nebengebäude, in dem auch ein Schlafsaal für Schwestern war, verschwand; dafür wurde ein Jahr später der Estrich ausgebaut. Im Anbau wurde die heutige Hauskapelle untergebracht.
Nun erhielt das ST. ANNA seine endgültige Bestimmung als Altersheim. Noch fehlte eine Pflegeabteilung, um den alten Pensionärinnen und Pensionären auch in den kranken Tagen die nötige Pflege zukommen zu lassen. Auch die Nachfrage um Plätze für Betagte wurde immer grösser.
Von 1960 – 1990 unterrichteten die Schwestern an der Primarschule Steinberg. Anfänglich waren es 2 Lehrkräfte, am Schluss nur noch Sr. Heidi.
1970 entschloss man sich zum grössten Anbau mit 16 Alterszimmern, 5 Schwesternzimmern, einer Pflegestation mit 8 Betten und einer Hauswartswohnung.
Rund 55 betagte Frauen und Männer verbringen hier ihren Lebensabend, betreut von Schwestern und Angestellten. Bald tauchen neue Probleme auf. Der älteste Teil des Hauses wurde von der Feuerschau aberkannt. Darum sah man sich gezwungen, das alte „Doktorhaus“, den ersten und zweiten Anbau von 1933 und 1952 abzubrechen. Im November 1976 konnte mit dem Abbruch begonnen werden. Für 14 Monate fanden einige Pensionäre und Schwestern im Hotel Hirschen einen Unterschlupf. Zwei Stockwerke waren dort vertraglich gemietet. Um die Leute vor dem Verkehr zu schützen, baute man einen Holzsteg zwischen ST. ANNA und Hirschen.
Küche und Waschküche wurden in zwei Baracken untergebracht. Der Neubau wurde nicht grösser geplant, jedoch wurden Zimmer und Arbeitsräume zweckdienlicher eingerichtet. Jedes Pensionärenzimmer erhielt Balkon, WC, Telefon, Telefonrundspruch und Rufanlage; die Zimmer im Personaltrakt Balkon, WC und Telefonrundspruch. Im 2. UG wurden drei Luftschutzräume gebaut. Küche und Waschküche wurden modern eingerichtet. Im Mitteltrakt konnte auch ein heimeliger Aufenthaltsraum für die Pensionäre geschaffen werden. Dieser Um- und Neubau wurde in den Jahren 1977/78 erstellt.
Am 12. Dezember 1979 wurde die Stiftung in einen Verein umgewandelt. Bis zum heutigen Zeitpunkt wird das ST. ANNA von einem Verein getragen.
Bis Mitte 1992 wurde das Haus immer von den Schwestern geleitet. Seither wird es, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand, von einem Heimleiter geleitet.
In den Jahren 1998/1999 erfolgte ein erneuter Umbau:
- Im Mittelbau wurde die Eingangssituation verbessert und die fehlende Cafeteria geschaffen.
- Der Altbau (heute Mythen) wurde zum eigentlichen Pflegetrakt umstrukturiert.
- Die fehlenden Aufenthaltsräume wurden in einem Anbau untergebracht, welcher dem Haus „Mythen“ Altbau vorgelagert ist.
- Die Fassaden und Dächer des Mittel- und Altbaues wurden wärmetechnisch saniert.
- Es wurde ein grosser Speisesaal geschaffen. Dort kann bei grossen Anlässen der angrenzende Mehrzweckraum mittels einer Schiebewand dazu genommen werden.
- 2 Ferienzimmer
- Einbau eines Pflegebades im Haus „Rigi“
Der Kostenvoranschlag von 5.8 Millionen konnte eingehalten werden. An rund der Hälfte der Baukosten beteiligten sich die Gemeinden Sattel, Rothenthurm und Steinerberg, sowie der Kanton Schwyz. In der Zeit vom Juni 1998 – Febr. 1999 wurde eine Etage des damaligen Chronisch Krankenhauses in Schwyz gemietet. Dort wurden 17 Bewohnerinnen und Bewohner von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ST. ANNA betreut.
Am Wochenende vom 28./29. August 1999 wurde dieser Umbau feierlich eingeweiht.
Im November 2010 wurde mit den Gemeinden Rothenthurm, Sattel und Steinerberg eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen.
In den Jahren 2010/2011 wurde der Schwesterntrakt umgestaltet. Aus den 17 Zimmern wurde eine Wohngruppe für Menschen mit Demenz geschaffen. Am 13. November 2011 wurde die Wohngruppe „Dächli“, welche 12 Betten umfasst, eingeweiht und der Bevölkerung gezeigt. Am 15. November 2011 zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ein. Die Betriebsabläufe bewähren sich, und wegen der grossen Nachfrage ist die Wohngruppe immer belegt. Bei dieser Sanierung wurde ebenfalls die Waschküche neu gestaltet. Schmutz- und Sauberzonen sind getrennt und die Abläufe entsprechen den neusten Erkenntnissen. Mit einem Verbindungsgang, der im Fels ausgebrochen werden musste, wurden die beiden Häuser „Mythen“ und „Rigi“ im 2. Untergeschoss verbunden. Die Kostenvoranschlag betrug 4.7 Millionen. Die Baukosten konnten eingehalten werden.
Im Juli 2012 durfte der Heimleiter Franz Schuler auf sein 20- jähriges Dienstjubiläum zurückschauen.
Anfangs April 2013 haben wir ein neues Logo gestaltet und umgesetzt. Ebenfalls folgte eine Namensänderung von St. Annaheim zu ST. ANNA.